Ansteckende Peritonitis mit Flüssigkeit bei Katzen

Ansteckende Peritonitis ohne Flüssigkeit bei Katzen

Diagnose der ansteckenden Peritonitis bei Katzen

Wie kann eine Probe für ein Profil der ansteckenden Peritonitis an die Universität Glasgow geschickt werden?

FCoV-Antikörperteste

Virusentdeckung durch RT-PCR

Auf welche klinische Symptome meiner Katze sollte ich aufmerksam sein?

 

Die ansteckende Peritonitis bei Katzen (engl. Feline infectious peritonitis, Abkürzung FIP) ist die häufigste Todesursache bei diesen Tieren. Ansteckende Peritonitis gibt es immer wenn die Katzen auf die Infektion mit FCoV schlecht reagieren. Die Mehrheit der Katzen, die damit infiziert werden, tragen den Virus für einen oder zwei Monate, bereiten eine immune Reaktion vor, nachher eliminieren sie den Virus und leben dann glücklich weiter. (Bitte lesen Sie Wie wird der FCoV in einem Katzenheim oder in einem Haushalt mit Katzen bekämpft). Doch aus Gründen, die wir zum jetzigen Stand der Forschung noch nicht völlig verstehen gibt es auch manche unglückliche Katzen, die statt den FCoV zu eliminieren, an ansteckende Peritonitis krank werden.  

Der Name ansteckende Peritonitis ist ein bisschen irreführend, denn dabei handelt es sich nicht um eine Entzündung des Bauchfells, sondern um eine Blutgefäßerkrankung. Die klinischen Symptome, die die Katze zeigt, hängen davon ab, welche Blutgefäße beschädigt und welches Organ/ welche Organe mitbetroffen sind.

Ansteckende Peritonitis mit Flüssigkeit bei Katzen
Das ist die akute Form der Krankheit. In diesem Fall sind viele Blutgefäße schwer beschädigt, aus denen Flüssigkeit in das Abdomen oder in den Thorax  (Brustkasten) fließt. Falls die Blutgefäße im Abdomen beschädigt sind, dann wird der Bauch der Katze geschwollen, weil von Aszites genannter Flüssigkeit gefüllt. Falls die Blutgefäße im Thorax beschädigt sind, dann  kommt Flüssigkeit in den Brustkasten. Dadurch wird die Lungentätigkeit beeinträchtigt, und die Katze zeigt Atmungsschwierigkeiten.

Ansteckende Peritonitis ohne Flüssigkeit bei Katzen
Das ist meistens die chronische Form der Krankheit. Die Katze zeigt häufig nur unklare klinische Symptome, z. B. scheint nicht mehr sein/ ihr Futter zu mögen, nimmt ab, das Fell wird glanzlos. Viele Katzen mit ansteckender Peritonitis ohne Flüssigkeit werden gelbsüchtig (ikterisch),.Wenn man innerhalb des Augenlids guckt, dann sieht es gelb aus.  Bei Katzen mit hellfarbiger Nase sieht man in diesem Fall die Nase gelb. Bei vielen Katzen mit ansteckender Peritonitis ohne Flüssigkeit werden Augenänderungen beobachtet,. Meistens ist es die Iris (der farbige Teil rund um die Pupille), die ihre Farbe ändert, und Teile davon werden braun. (siehe die Fotos)

 

(Vielen Dank der  Frau M. für dieses Foto.)

Die Katze kann auch Augenblutungen zeigen, oder weiße Präzipitate tauchen an der Hornhaut auf.

 

 

 

Für TierärztInnen: Untersuchen Sie bitte die Augen der Katze mit einem Ophthalmoskop (Augenspiegel) gegen Glaskörpertrübung und Beschädigungen der Netzhautblutgefäße (siehe das Foto unten).


 

(Vielen Dank dem John Mould für dieses Foto)

Rund um 12% der Katzen mit ansteckender Peritonitis ohne Flüssigkeit zeigen neurologische Symptome: häufig werden sie ataxisch (sie wackeln und fallen zu Boden beim Gehen), möglicherweise haben sie auch Kopftremor (ihr Kopf zittert), Anfälle, ihre Augen huschen von einer Seite zur anderen.

Doch solche klinische Symptome können auch andere, manchmal heilbare Krankheiten als Ursache haben. Deswegen ist eine genauere Diagnose erforderlich.

 

 


Diagnose der ansteckenden Peritonitis bei Katzen Diesen Teil habe ich für TierärztInnen verfasst.

Die ansteckende Peritonitis bei Katzen ist eine besonders schwer zu diagnostizierende Krankheit, denn bei vielen anderen Krankheiten zeigen die Katzen ähnliche klinische Symptome. Eine endgültige Diagnose ist nur post mortem möglich, oder gelegentlich auch bei Biopsie (für richtige Biopsieergebnisse braucht man jedoch die Biopsie einer pyogranulösen Läsion, die möglicherweise auch Laparotomie benötigt). Nur 18% der an unser Laboratorium zur Diagnose der ansteckenden Peritonitis bei Katzen geschickte Proben  wurden tatsächlich als ansteckende Peritonitis diagnostiziert. Weil Katzen mit ansteckender Peritonitis üblicherweise eingeschläfert werden, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die ansteckende Peritonitis von anderen heilbaren Krankheiten  genau differenziert wird.

In unserem Laboratorium an der Universität Glasgow bieten wir ein Profil der ansteckenden Peritonitis bei Katzen, das eine solche Diagnose in über 90% der Fälle bestätigt oder ausschließt. Das Profil der ansteckenden Peritonitis bei Katzen besteht aus vier Teilen: einem Coronavirus (FCoV) – Antikörpertiter, das Albumin:Globulin –Verhältnis (A:G) in der Flüssigkeit oder im Plasma, der Level des Alpha-1-Säure-Glykoproteins (engl. Abk. AGP) und Zytologie oder Hämatologie.

 

Das Profil der ansteckenden Peritonitis mit Flüssigkeit
Das Profil der ansteckenden Peritonitis ohne Flüssigkeit
Wie kann man eine Probe für ein Profil der ansteckenden Peritonitis an die Universität Glasgow geschickt werden?
FCoV-Antikörperteste          
Virusentdeckung durch RT-PCR

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Das Profil der ansteckenden Peritonitis mit Flüssigkeit

FCoV-Antikörpertiter
Die Präsenz der Antikörper deutet an, dass die Katze mit FCoV infiziert ist, der die Ursache der ansteckenden Peritonitis ist. Jeder beliebige FCoV Antikörpertiter kann in solchen Fällen beobachtet werden, aber die meisten Katzen mit ansteckender Peritonitis mit Flüssigkeit haben besonders hohe Antikörpertiter (1280 oder mehr). Antikörpertiter von 0 sind seltene Fälle bei Katzen mit ansteckender Peritonitis und zeigen normalerweise, dass die Katze keine ansteckende Peritonitis hat.  (Wenn andere Parameter jedoch eine ansteckende Peritonitis andeuten, obwohl ein Antikörpertiter von 0 vorliegt, dann ist eine RNS (Ribonukleinsäure)-Untersuchung von FCoV erforderlich (Reversible  Transkriptase-Polymerase Kettenreaktion, engl. reverse transcriptase polymerase chain reaction, abgek. RT-PCR). Dazu wird eine Flüssigkeitsprobe untersucht. Bei solchen Katzen gibt es so viel Virus in der Flüssigkeit, dass der Antikörper damit verbunden ist und nicht mehr übrig bleibt, sich mit dem Virus in dem Test zu verbinden.).

Anmerkung: viele gesunde Katzen und Katzen mit anderen Krankheiten als ansteckender Peritonitis haben FCoV-Antikörper. Alleine die Präsenz der FCoV-Antikörper ist eben deswegen KEINE Diagnose der ansteckenden Peritonitis, falls andere Parameter diese Krankheit nicht andeuten..

Gesamtprotein in der Flüssigkeit und das Albumin:Globulin-Verhältnis (A:G)
Die Gesamtproteinkonzentration in der Flüssigkeit bei Katzen mit ansteckender Peritonitis ist normalerweise höher als 35 g/l, und üblicherweise besteht diese aus mehr Globulinen als Albuminen, was das A:G-Verhältnis reduziert. Ein A:G von < 0.4 deutet an, dass die Katze wahrscheinlich ansteckende Peritonitis hat. Ein A:G von >0.8 schließt die ansteckende Peritonitis aus. A:G zwischen 0.4 und 0.8 – bitte untersuchen Sie auch weitere Parameter. Das A:G in der Flüssigkeit ist einer der brauchbarsten Teste, der dabei hilft, schnell festzustellen, ob eine Katze ansteckende Peritonitis hat oder nicht. Dieser Test kann mit einem VetTest –Apparat (der dividiert die Albumin- durch die Globulinwerte) durchgeführt werden.  

Der AGP-Level
Das Alpha eins Säureglykoprotein (engl. Abk. AGP) ist ein Protein in der akuten Phase, das sich zur Differenzierung zwischen ansteckender Peritonitis und anderen klinisch ähnlichen Krankheiten als besonders hilfreich erwies. Im Falle der ansteckenden Peritonitis ist der AGP-Level normalerweise höher als 1500 mg/ml. Bei gesunden Katzen ist der AGP-Level bis 500 mg/ml. Bei Katzen mit bakterieller Peritonitis oder Pleuresie (Brustfellentzündung) ist der AGP-Level auch erhöht. Deswegen ist eine Zytologie unbedingt nötig zur Differenzierung dieser Krankheiten. Im Falle einer Kardiomyopathie, einer nicht ansteckenden Leberkrankheit oder eines Tumors  (diese sind die  am häufigsten mit der ansteckenden Peritonitis verwechselten Krankheiten) ist der AGP-Level normal.

Zytologie
Im Falle der ansteckenden Peritonitis mit Flüssigkeit gibt es im allgemeinen weniger als 3 x 10 9 Nukleuszellen pro Liter in der Flüssigkeit, und die Zellen sind vorwiegend neutrophil und makrophag. Im Falle der bakteriellen Peritonitis und Pleuresie ist die Zahl der weißen Blutzellen in der Flüssigkeit viel größer, und der Zytologe wird auch Bakterien beobachten (falls diese innerhalb der Zellen sind, ist es ein Zeichen dafür, dass sie nicht einfach eine Probenkontamination darstellen). Die Zytologie der Pleuralflüssigkeit dient zur Differenzierung unter Lymphosarkomen der Thymusdrüse, denn die Hauptzelle ist der Lymphozit, und sie erscheinen häufig als bösartig.

Zusammenfassung
Eine Katze mit ansteckender Peritonitis mit Flüssigkeit ist FCoV-positiv. Das Gesamtprotein in der Flüssigkeit  muß über 35g/l, und das Albumin:Globulin weniger als 0.4 (oder zumindest weniger als 0.8), der AGP-Level muß hoch sein (über 1500 microgramm/ml) und die Zytologie muß wenige Nukleuszellen zeigen, die vorwiegend neutrophil und makrophag sind.

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Das Profil der ansteckenden Peritonitis ohne Flüssigkeit

Die FCoV –Antikörpertiter
Die FCoV-Antikörpertiter im Falle der ansteckenden Peritonitis ohne Flüssigkeit sind normalerweise gleich mit oder sind höher als 1280. Ein Antikörpertiter von 0 schließt die ansteckende Peritonitis ohne Flüssigkeit aus.

Anmerkung: Viele gesunde Katzen und Katzen mit anderen Krankheiten haben FCoV-Antikörper. . Alleine die Präsenz der FCoV-Antikörper ist eben deswegen KEINE Diagnose der ansteckenden Peritonitis, falls alle weiteren Parameter des Profils keine ansteckende Peritonitis andeuten.. Eine gesunde Katze mit einem hohen FCoV-Antikörpetiter ist KEINE Katze mit ansteckender Peritonitis ohne Flüssigkeit.

Das Albumin:Globulin (A:G) - Verhältnis
Im Falle de ansteckenden Peritonitis ist die Globulinenkonzentration im Serum oder im Plasma über 40g/l hoch.. Folglich ist das A:G normalerweise reduziert. Ein A:G von < 0.4 deutet an, dass die Katze wahrscheinlich ansteckende Peritonitis hat, aber nur wenn der Globulinenwert erhöht ist. Bitte vergessen Sie nicht, dass auch ein niedriger Albuminenwert (wir z. B. im Falle der Leberkrankheiten) das A:G reduzieren kann. Ein A:G von >0.8 schließt die ansteckende Peritonitis aus; A:G zwischen 0.4 und 0.8 -  bitte untersuchen Sie auch weitere Parameter.

Der AGP-Level
Das AGP ist ein Protein in der akuten Phase, das sich zur Differenzierung zwischen ansteckender Peritonitis und anderen klinisch ähnlichen Krankheiten als besonders hilfreich erwies. Im Falle der ansteckenden Peritonitis ist der AGP-Level normalerweise höher als 1500 ug/ml. Bei gesunden Katzen ist er bis 500 ug/ml hoch. Bitte vergessen Sie aber nicht, dass das AGP nicht für die ansteckende Peritonitis spezifisch ist. Er erhöht sich auch im Falle von virenverursachten (andere als FCoV), bakteriellen (z.B.. wachsende Cholangiohepatitis oder Pyelonephritis)  oder mykotischen Infektionen, wie auch im Falle der neueren Traumatismen. Eine AGP-Untersuchung dient auch zur Differenzierung der ansteckenden Peritonitis von Neoplasie oder nicht-ansteckenden Leberkrankheiten, denn in solchen Fällen ist der AGP-Level normal.  

Hämatologie
Im Falle der ansteckenden Peritonitis ohne Flüssigkeit ist auch eine Lymphopenie, d.h. eine nicht-regenerierende Anämie mit einem Hämatokrit von 30% oder weniger zu treffen,  und häufig auch eine Neutrophilie mit Verschiebung nach links. Bitte vergessen Sie nicht, dass auch Katzen mit anderen chronischen Infektionen solche hämatologische Änderungen aufweisen können. Die Hämatologie dient zur Differenzierung der ansteckenden Peritonitis von der Infektion mit Haemobartonella felis, wo die Anämie regenerierend ist  und auf den Erythrozyten Organismen zu sehen sind.    

Zusammenfassung
Eine Katze mit ansteckender Peritonitis ohne Flüssigkeit muß einen hohen FCoV-Antikörpertiter, eine hohe Globulinenkonzentration und ein niedriges A:G-Verhältnis aufweisen. Er oder sie muß einen hohen AGP-Level, Lymphopenie, ein Hämatokrit von weniger als 30%, das nicht-regenerierend ist und möglicherweise Neutrophilie aufweisen. Klinisch betrachtet muß die Katze abnehmen und normalerweise hat er oder sie auch ophthalmologische Symptome, wie z.B. Iritis, Beschädigung der Horhautblutgefäße, keratische Präzipitate, Glaskörpertrübung.

Bitte vergessen Sie nicht, dass eine gesunde Katze mit FCoV-Antikörpertiter ist KEINE Katze mit ansteckender Peritonitis ohne Flüssigkeit.


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Wie kann eine Probe für ein Profil der ansteckenden Peritonitis an die Universität Glasgow geschickt werden?


Vergessen Sie bitte nicht, dass die Profile der ansteckenden Peritonitis NICHT im Falle von gesunden Katzen anzuwenden sind. Um eine gesunde Katze vor Kontamination mit dem FCoV, schicken Sie bitte einfach eine Heparinblutprobe für einen FCoV-Antikörpertiter.

Ansteckende Peritonitis mit Flüssigkeit: bitte schicken Sie 1ml Heparinblut und 1-2ml Flüssigkeit in einfachen normalen und EDTA-Tuben. (Anmerkung: wenn Sie Flüssigkeit senden, dann gibt es mehrere Chancen einer richtigen Diagnose.)

Ansteckende Peritonitis ohne Flüssigkeit: bitte schicken Sie 2 x 1ml Heparinblut und 1 ml EDTA-Blut und zwei luftgetrocknete Blutabstriche.

Schicken Sie die Proben zusammen mit einem Antrag auf Test (das Formular kann von Companion Animal Diagnostics herunterladen werden, oder sie können es bekommen, wenn Sie UK 0141 330 5777 anrufen, oder wenn Sie an die folgende Adresse schreiben:

Companion Animal Diagnostics
University of Glasgow Veterinary School
Bearsden
Glasgow
G61 1QH
UK

 

Zurich Veterinary School

 

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FCoV-Antikörperteste

Verwenden Sie einen zuverlässigen FCoV-Antikörpertest

Wie man FCoV-Antikörperteste verwendet

Es ist sehr wichtig, dass Ihr Tierarzt einen ZUVERLÄSSIGEN FCoV-Antikörpertest verwendet, wie z.B. den immunofluoreszenten Antikörpertest, den wir an der Universität Glasgow verwenden. Nicht alle Teste sind mit unserem Test kompatibel.

In unserem Laboratorium haben wir entdeckt, dass der FCoV Immunocomb von Biogal Galed Laboratories ähnliche Ergebnisse hat wie unser Antikörpertest. Diese Entdeckung wurde im Rahmen des 2. Internationales Seminar zum Thema  Coronavirus/ Ansteckende Peritonitis bei Katzen präsentiert. Das Abstract ist auf dieser Website zu finden, falls Sie nähere Informationen dazu möchten. Der ganze Beitrag ist in der April 2004 Ausgabe des Journal of Feline Medicine and Surgery veröffentlicht worden. Der Immunocomb ist ein Antikörpertest, das in der Veterinärmedizin verwendet werden kann.

(Anmerkung: Obwohl Biogal Galed einen Link auf dieser Website haben, bin ich keineswegs bei ihnen angestellt, auch bin ich kein Aktionär. Sie haben das Studium finanziert, in dem ihr Test evaluiert wurde, unter der Bedingung, dass ich die Ergebnisse meines Studiums sowieso veröffentlichen werde, egal ob diese positiv oder negativ sind. Ich bleibe unparteiisch – ich verdiene nichts von Biogal, sie spenden auch nichts für meine Forschungen. Ihr Link ist auf meiner Website zu finden, weil ich persönlich mit ihrem Produkt Immunocomb einverstanden bin. Sie zahlen für ihren Link wie all die anderen InserentInnen, aber das Geld von ihnen ist für Celia Hammond Animal Trust, eine Wohlfahrtseinrichtung, die Katzen rettet.).

Anmerkung für FCoV-Antikörper-Testhersteller: Ich würde gerne mit Ihnen die Evaluation Ihres Antikörpertests jederzeit besprechen.

Wie man FCoV-Antikörperteste verwendet

1. Diagnose der ansteckenden Peritonitis bei Katzen
2. Katzen testen, die in Kontakt mit Katzen kamen, die vermutlich mit dem FCoV infiziert sind
3. Eine Katze vor dem Paaren mit einer bekannt positiven oder negativen Katze testen
4. Einen Haushalt vor dem FCoV schützen
5. Eine Katze vor dem Betreten eines FCoV-freien Haushalts

1. Diagnose der ansteckenden Peritonitis bei Katzen (siehe Diagnose der ansteckenden Peritonitis bei Katzen oben)

Gute Antikörperteste sind besonders nützlich zur Diagnose der ansteckenden Peritonitis bei Katzen. Bei der Mehrheit der Katzen mit ansteckender Peritonitis gibt es sehr hohe Titer, und ein negativer Test kann häufig die ansteckende Peritonitis ausschließen Gelegentlich gibt es bei Katzen mit ansteckender Peritonitis mit Flüssigkeit negative Testergebnisse, denn es gibt so viel Virus in der Flüssigkeit, dass der Antikörper damit verbunden ist und nicht mehr übrig bleibt, sich mit dem Virus in dem Test zu verbinden.

Folgende Frage wird sehr oft gestellt: Können die Antikörperteste zwischen dem enterischen Coronavirus und dem Virus der ansteckenden Peritonitis bei Katzen unterscheiden? Das ist keine gute Frage, denn immer wo der FCoV zu finden ist, kann sich die ansteckende Peritonitis entwickeln. Es wurde kein konsistenter genetischer oder serologischer Unterschied gefunden zwischen Viren von Katzen mit ansteckender Peritonitis und Viren von gesunden Katzen.

2. Katzen testen, die in Kontakt mit Katzen kamen, die vermutlich mit dem FCoV infiziert sind

Solche Katzen haben höchstwahrscheinlich Antikörper gegen den FCoV, denn dieser ist ein besonders ansteckender Virus. Das Testen kann jedoch auch in solchen Fällen nützlich sein, denn man bekommt einen Antikörpertiter, der im Vergleich zu anderen Testergebnissen verwendet werden kann.. Zum Beispiel wenn man den Test innerhalb von 2-3 Monaten mehrmals wiederholt, um zu sehen, ob sich der Antikörpertiter reduziert. Natürlich wenn der Antikörpertiter der Katze niedriger als 10 ist, (d.h. negativ), ist das eine sehr gute Nachricht: die Katze wird keine ansteckende Peritonitis entwickeln und verbreitet keinen FCoV, also ist es ungefährlich, eine neue Katze ins Haus zu bringen, damit sie einen Freund hat!

Wenn Sie erfahren, dass eine Katze FCoV-Antikörper hat, dann ist das auch nützlich für Sie, den Sie können den Stress auf der Katze reduzieren, was zur Vorbeugung der ansteckenden Peritonitis beiträgt.

3. Eine Katze vor dem Paaren mit einer bekannt positiven oder negativen Katze testen

Es ist sehr wichtig, dass Katzenzüchter das Infizieren ihrer eigenen Katzen oder von Katzen anderer Personen zu vermeiden wissen, indem sie antikörperpositive Katzen nur mit antikörperpositiven Katzen paaren, und antikörpernegative Katzen nur mit antikörpernegativen Katzen.


4. Einen Haushalt vor dem FCoV schützen

Da der FCoV höchs tansteckend ist, ist es nicht immer nötig, all die Katzen im jeweiligen Haushalt zu testen, um festzustellen, ob der FCoV präsent ist oder nicht. Wenn die Katzen in Gruppen leben, dann braucht man nur eine Probe von jeder Katzengruppe zu testen. Normalerweise wenn der FCoV endemisch ist, dann haben über 90% der Katzen Antikörper. Im Rahmen von Kontrollprogrammen werden die Katzen alle 2-3 Monate getestet und, nachdem ihr Antikörpertiter sich zu 0 reduziert, werden die jeweilige Katzen in die negative Gruppe gebracht, damit sie nicht wieder infiziert werden.


5. Eine Katze vor dem Betreten eines FCoV-freien Haushalts

Falls ein Haushalt FCoV-frei geworden ist, ist es lebenswichtig, dass er in diesen Zustand bleibt. Eben deswegen müssen alle neuen Katzen und Kätzchen vor dem Betreten des Haushalts getestet werden, und sie müssen antikörpernegativ sein. Es ist auch sinnvoll, das man die Katzen, die vom Paaren oder von Ausstellungen zurückkommen, zuerst unter Quarantäne stellt und testet.

Virusentdeckung durch RT-PCR

Siehe auch Was ist RT-PCR. Die sogenannte Reversible  Transkriptase-Polymerase Kettenreaktion, engl. reverse transcriptase polymerase chain reaction, abgek. RT-PCR, dient zur Entdeckung des FCoV-Genoms, d.h. zur Feststellung der Präsenz des FCoV. Die Interpretation von solchen Testen ist aber problematisch: gesunde Katzen können genauso wie Katzen mit ansteckender Peritonitis FCoV-positiv sein. Auch Katzen mit anderen Krankheiten, also nicht mit ansteckender Peritonitis, können zufällig diesen Virus haben.

Im Laufe meiner Forschungsarbeit habe ich festgestellt, dass die Verwendung von RT-PCR weniger nützlich war als die Verwendung unseres Antikörpertests. Um zu zeigen, dass eine Katze den FCoV eliminiert hat, benötigt nur einen Antikörpertiter von weniger als 10 in unserem Labor, aber 5 Monate lang RT-PCR-Fäkalienteste mit negativem Ergebnis. Die RT-PCR bleibt jedoch die einzige Möglichkeit, eine Träger-Katze – eine Katze, die FCoV ununterbrochen bei allen Testen 9 Monate lang aufweist, die bleibt wahrscheinlich ein Virusträger ihr ganzes Leben lang.

Zur Zeit, wenn ich das schreibe, gibt es noch keine RT-PCR, die zwischen Coronaviren differenzieren kann, so dass wir genau wissen, welche die ansteckende Peritonitis bei Katzen hervorrufen und welche nicht.


Behandlung der ansteckenden Peritonitis bei Katzen – Diesen Teil habe ich speziell für TierärztInnen verfasst.

Auf welche klinische Symptome meiner Katze sollte ich aufmerksam sein?

Die folgenden klinischen Symptomen können ein Vorzeichen der ansteckenden Peritonitis bei Ihrer Katze sein:

Abnehmen
wiederauftretendes Fieber (in der Regel wird das entdeckt, wenn Ihr(e) TierärztIn die Temperatur der Katze misst)
die Katze scheint ihr Futter nicht mehr zu mögen
die Katze scheint träger als gewöhnlich und bewegt sich langsam oder kaum;
das Abdomen der Katze wird plötzlich geschwollen;
bitte schauen Sie regelmäßig in die Augen Ihrer Katze, um jede komische Farbenänderung der Iris (des farbigen Teils rund um die Pupille), jede Augenblutung, jede Trübung der Augen sofort zu bemerken (siehe auch den Teil zur Flüssigkeit, um Näheres über die möglichen  Augenänderungen bei Ihrer Katze zu erfahren, damit Sie genau wissen, was Sie sehen müssen, wenn Sie in die Augen Ihrer Katze gucken)
Atmungsschwierigkeiten (die Katze atmet durch den Schnauze)
die Katze hat Anfälle oder verliert ihr Gleichgewicht
oder wird schwerfällig
oder wenn die Katze Persönlichkeitsänderungen zeigt

Wenn Sie ein Katzenzüchter sind, müssten die folgenden Zeichen bei Ihren Kätzchen Sie auf die Möglichkeit der FCoV-Präsenz bei Ihren Katzen aufmerksam machen:

Geburt von Kätzchen von verschiedener Größe
Durchfall bei 5-7-Wochen alten  Kätzchen
Niesen oder Eiterung der Augen

Bitte vergessen Sie nicht, dass all die oben beschriebenen klinischen Symptomen auch Vorzeichen anderer, heilbarer Krankheiten sein können. Bitte also gehen Sie mit Ihren Katzen zum/zur TieräztIn, damit er/ sie die Katzen gründlich untersucht und hoffen Sie auf das Beste. Vergessen Sie bitte nicht, dass 8 von 10 Katzen, von denen Proben an unser Labor zur Diagnose der ansteckenden Peritonitis geschickt wurden, überhaupt keine ansteckende Peritonitis hatten!

 

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 Vielen Dank an Elisabeth Partzer, Manuela Heise und Romana Maria Jurj für die Übersetzung von Dr. Addies Website aus dem Englischen ins Deutsche.

last updated 22 Apr 2006

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